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Artenschutzturm Ranspach

Vom Trafohaus zum Eigenheim für Tiere

Am 16. Juli 2021 war es soweit: Udo Schröder konnte den fertiggestellten Artenschutzturm des NABU Pausa vor geladenen Gästen einweihen. Gekommen waren neben Mitgliedern der NABU-Gruppe auch der Bürgermeister von Pausa-Mühltroff und viele Akteure, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. Udo Schröder bedankte sich als Vorsitzender der Gruppe bei der NABU-Bundesgeschäftsstelle, die das Projekt finanziell und unbürokratisch unterstützt hat, und bei den vielen Helferinnen und Helfern, die durch handwerkliche Arbeiten das Gelingen des Projektes ermöglicht haben. Er berichtete Geschichtliches vom Bau und der ursprünglichen Nutzung des Trafohauses, aber vor allem von der jetzigen Funktion als Wohnraum für viele verschiedene Tierarten.

Am Artenschutzturm wird anhand der Grafiken und Nennungen deutlich, für wenn die Hohlräume und Nistmöglichkeiten gedacht sind. – Foto: Daniel Werner
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Am Artenschutzturm wird anhand der Grafiken und Nennungen deutlich, für wenn die Hohlräume und Nistmöglichkeiten gedacht sind. – Foto: Daniel Werner

Umbauarbeiten

Der erste Schritt auf dem Weg zum Artenschutzturm war die Säuberung des Gebäudes und die Entfernung von Bauschutt unter Mithilfe der Arbeitsloseninitiative Sachsen. Diese war auch maßgeblich an dem Einbau und der Anbringung von zahlreichen Nisthilfen beteiligt. Zum Beispiel wurde die sehr attraktive Nisthilfe für Wildbienen von den Handwerkern der Initiative gebaut. Vogel- und Fledermauskästen wurden vom NABU Pausa gekauft und eingebaut. Im Inneren des Turms wurde die Kuppel durch den Einbau eines Zwischenbodens abgetrennt und für Fledermäuse so hergerichtet, dass nur diese über Mauereinbausteine Zugang haben. Hier entstand eine Wärmeglocke und ein Flugraum für den Fledermausnachwuchs. Im unteren Bereich des Turms wurde eine Überwinterungskiste für den Igel eingebaut, welcher hoffentlich den Zugang findet und in Ruhe Winterschlaf halten kann. Insgesamt sechs Nistkästen bzw. Niststeine können nun durch höhlenbrütende Kleinvögel genutzt werden. Drei Doppelnester für Mehlschwalben wurden am Dachsims angebracht. Auch Mauersegler haben zwei Wohnstätten bekommen und der Turmfalke kann am kleinen Außengiebel die angebotene Nisthilfe nutzen. Für Fledermäuse gibt es jetzt neben dem Türmchen und der Dachschalung noch sechs weitere Quartierangebote in Form von Spaltenquartieren.


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Das alte Trafohaus in Ranspach bot bereits vor der Umwandlung in einen Artenschutzturm ein Quartier für Zwergfledermäuse. – Foto: Udo Schröder / Daniel Werner
Das alte Trafohaus in Ranspach bot bereits vor der Umwandlung in einen Artenschutzturm ein Quartier für Zwergfledermäuse. – Foto: Udo Schröder / Daniel Werner
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Am Artenschutzturm sind Nisthilfen für Mehlschwalben, Turmfalke, Mauersegler, Meisen, Fledermäuse und Wildbienen angebracht. Im unteren Bereich führt ein Einschlupfloch für den Igel zu einer Überwinterungskiste. – Foto: Daniel Werner
Am Artenschutzturm sind Nisthilfen für Mehlschwalben, Turmfalke, Mauersegler, Meisen, Fledermäuse und Wildbienen angebracht. Im unteren Bereich führt ein Einschlupfloch für den Igel zu einer Überwinterungskiste. – Foto: Daniel Werner

Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit

Um Akzeptanz in der Bevölkerung zu schaffen, wurde das Gebäude optisch ansprechend gestaltet.  Die schwere Eisentür als Zugang zum Turm wurde zum Sandstrahlen in eine Werkstatt gefahren und vom NABU neu lackiert. Um dem Turm ein freundliches Aussehen zu geben, wurden Airbrush-Designer beauftragt, Projektvorschläge einzureichen. Aus drei Vorschlägen wurde eine Grafikerin aus der Region ausgewählt und mit der Gestaltung der Fassade beauftragt. Neben fotorealistischen Darstellungen von Tieren, die hier ein neues Domizil auffinden können, werden mit wenigen Worten Hinweise auf die Zweckhaftigkeit der jeweiligen Niststätte gegeben, sodass dies auch Anregung für Hausbesitzer sein kann, privat ebenfalls etwas für die Tierwelt zu tun.

Erste Erfolge

Nach kurzer Zeit haben die ersten Vögel den Turm bezogen. Im angebrachten Mauerseglerkasten und in den installierten Mehlschwalbennisthilfen hat jeweils ein Haussperlingspaar seinen Nachwuchs aufgezogen. Die kleine Zwergfledermausgesellschaft, welche schon vor dem Umbau des Turmes unter der Dachschalung wohnte, hat ihr Quartier trotz der Baumaßnahmen noch in Nutzung, da exakt diese Dachschalung von Veränderungen ausgespart blieb. Natürlich wurden jetzt weitere Quartiermöglichkeiten geschaffen und optimiert. Das ehemalige Trafohaus, welches mittlerweile im Besitz der Stadt Pausa-Mühltroff ist, wurde dankenswerterweise kostenfrei, per Nutzungsvertrag, an den NABU Pausa übergeben. Wir freuen uns, für die Natur und Umwelt einen wertvollen Beitrag geleistet zu haben.




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